Ballschule
Jumping
Kursleitung: Sandra Schupp, ausgebildete World Jumping Instructorin,
Voranmeldung (wegen begrenzter Trampoline zwingend erforderlich) ausführliche Informationen unter Tel. 0151 541 084 68
Kursbeginn: Mittwoch 19. März 2025
Uhrzeit: 19.00 - 20.00 Uhr
Ort: Foyer Sporthalle Bornheim bei schönem Wetter im Aussenbereich der Sporthalle
Dauer: 10 Termine
Kosten:
60,00 € für Mitglieder des Sportvereins Bornheim
80,00 € für Nichtmitglieder des Sportvereins Bornheim
Jumping ist eine noch junge Sportart, eine Art Aerobic auf dem Trampolin und ist derzeit die Trendsportart in den Fitnessstudios. Jumping ist ein idealer Ausdauersport und trainiert nicht nur Bauch, Beine und Po und die Koordination, es ist auch ein super Herz- Kreislauf-Training. Über 400 Muskeln sind im Einsatz, ist daher sehr effektiv und schont gleichzeitig die Gelenke.
Trainiert wird zu rhythmischer Musik auf einem Trampolin, das mit einem Haltegriff versehen ist.
Jumping ist für jeden, d.h. auch für Anfänger geeignet. Alter und Leistungsniveau spielen keine Rolle.
Gerne können Sie zunächst auch an einer sogen. Schnupperstunde teilnehmen.
Pfälzer Tageblatt 25. November 2024 - Lokalsport
Für immer jung von Thomas Cattarius
Kein Mann da. Wenn Sandra Schupp im Foyer der Bornheimer Sporthalle den wöchentlichen Jumping-Kurs beginnt, sind Frauen und Mädchen unter sich. Wieso eigentlich? Teilnehmen kann jeder. Wer nicht Mitglied im SV Bornheim ist, zahlt ein paar Euro mehr. Zwei Männer sind diesmal doch gekommen – um der „Instruktorin“ ihre Aufwartung zu machen. Jürgen Risser und Bernhard Winkelblech. Der eine ist im Verein für Breitensport zuständig, der andere ist der Vorsitzende. Ihnen gefallen die Stimmung, die Bewegungen und das Tempo der jungen Leute zu Beats aus der Musikbox. Junge Leute? Martina ist 55, Karin 59, Sabine ist 54 Jahre alt. Die Offenbacherinnen haben erwachsene Kinder. Emma und Finja, Freundinnen, 15 Jahre alt, die Jüngsten in der Gruppe, sind Hellfire Cheerleader im TVO
Die Trainerin ist 44. Ruck, zuck haben die Jumper ihre achteckigen Trampoline, 1,20 Meter Durchmesser, zehn Kilo schwer, einfach zu stapeln, und die Haltegriffe aus einem Nebenraum geholt und im Hallenfoyer positioniert. 14 Trampoline sind gestapelt, diesmal genügen zehn. Jacken aus, Handtücher an die Seite. „Seid ihr bereit?“ Musikbox an, Playliste auf dem Smartphone angetippt. Beim Warm-up gibt Schupp ein zügiges Tempo vor. Sie spielt nur Songs, die sie auch privat hört. Mit Wums. Jedenfalls die meisten. „Forever Young“ ist zum Ankommen. Sieht aus wie Powerwalking auf dem kleinen Trampolin, das Stück ist für gut 500 Euro zu bekommen. Hüpfen, Arme schwingen, klatschen, hoch, tief, möglichst immer lächeln und im Rhythmus. Ein paar Minuten. „Seid ihr warm?“ „Ja.“ „Kann man mal die Türe nach draußen aufmachen?“ Für frische Luft. Jumping treibt die Pumpe an, die Frauen schwitzen. „Ihr wisst, was jetzt kommt“, sagt Schupp.
Für was das wohl gut ist? „Das Springen auf dem Trampolin verbessert die Ausdauer und stärkt die Muskeln. Der Gleichgewichtssinn wird ebenso trainiert wie die Koordinationsfähigkeit und Beweglichkeit. Eine gekräftigte Körpermuskulatur stützt den Bewegungsapparat und kann vor Rücken- und Gelenkschmerzen schützen“, heißt es im AOK-Gesundheitsmagazin über das Ganzkörper-Workout – ohne hinterher Muskelkater in den Beinen zu haben. Auf dem Trampolin sind die Jumper federleicht und gefühlt schwerelos.
„Move Your Body“ kommt jetzt. Der Sound mit Tempowechsel gibt den Hüpfrhythmus vor. Wer sich nicht aufs Tempo der Kursleiterin einlassen will, macht langsamer. Sandra (37) aus Nußdorf musste zwei Monate aussetzen: „Das ist die Hölle, bis man wieder drin ist.“ Sie erzählt von ihren ersten Jumping-Erfahrungen: „Am Anfang hat man gedacht, man schafft es nicht mehr in die Umkleide.“
In die Knie, Rücken gerade nach vorne, linkes Bein auf den Fußboden, rechtes Bein. Atmen. Dann wieder flott: Knie hoch, Arme auseinander, Arme am Körper, klatschen. Hüpfen. Höher. Schneller. Der Sound aus der Musikbox und die eigene Bewegung erregt die Gruppe. Ab und zu geht ein Schrei durchs Foyer. Pause. Trinken. Schweißgeruch. „Mach mal bitte die Tür auf.“
Schupp, Verwaltungsfachangestellte mit Bürojob in der Stadtverwaltung Landau, ist vor acht Jahren Jumping im Fitnessstudio begegnet. Damals ein junger Fitnesstrend. Ihr hat es viel Spaß gemacht, sie ist mehrmals in der Woche hin. Dann gab es im Studio mal wieder einen Engpass. „Instruktorin gesucht!“ „Ich geh’ ja sowieso immer hin und mach’ die Ausbildung“, sagte sie sich. Das war 2018. „World Jumping“ bietet Kurse an. In zwei Tagen zu den Basics. Alle Grundübungen auf dem Trampolin, das verbale und nonverbale Anleiten, Haltung, Technik. Im „Bennys“ gibt Schupp auch Stunden. In Bornheim hat sie eine Mitstreiterin in ihrer Gruppe. „Ich mache jeden Tag Sport, das brauche ich für mich“, sagt Sabine, die sonst im Büro der familiären Heizungsfirma zu finden ist. „Ich bin ein Sportaholic.“ Im „Bennys“ gibt sie Jumping- und Fit-Mix-Kurse. Warum dazu noch der Kurs in Bornheim? „Es macht einfach Riesenspaß.“
„Mädels, ihr kennt doch die Kombi. Dreimal machen wir sie“, sagt Schupp. Im Rhythmus von „Up & Down“, dem nächsten Remix auf der Playlist. Die Griffe sind schnell am Trampolin angebracht. Hände an die Ohren, auf die Oberschenkel, Hüfte kreisen. Festhalten und hüpfen, als gäbe es kein Morgen mehr. Von vorne. Lächeln. Kurze Pause.
Martina, angestellt bei der Rentenversicherung in Speyer, will fit bleiben. „Da trainiert man alles, Arme, Beine, Po, Rücken in einer bunt gemischten Gruppe“, sagt die Mutter von 18-jährigen Zwillingen. Karin, ihre Söhne sind Mitte zwanzig, ist Standesbeamtin. „Ich hatte mal einen Bandscheibenvorfall. Seit ich das mache, habe ich das nicht mehr.“
Das Trampolin drehen. Langsamere Beats. „Geht an eure Grenzen. Wenn’s nicht mehr geht, geht’s immer noch“, ruft der Coach. Jetzt kommen Kleinhanteln ins Spiel oder kleine, gefüllte Plastikflaschen. Ans Kinn ziehen, nach links, nach rechts, nach oben, nach vorne nach hinten, waagerecht zur Seite. Halten. Das Ganze mit Hüpfen.
Wie sind die beiden Mädchen zum Jumping gekommen? „Unsere Mamas machen das schon länger.“ „Spaß haben, abschalten, man kann gut einschlafen“, sagt Emma, die mit Finja im selben Gymnasium ist.
Risser (69), in Lustadt hat er früher Fußball gespielt, er war Abteilungsleiter im Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb, und Winkelblech (74), in der Jugend Handballer, Prokurist bei Lanzet, später Abteilungsleiter in der Hornbach Baustoff Union, sind stolz auf ihren Verein. Rund 1600 Einwohner hat das Dorf, 800 Leute sind im SV Bornheim. 166 Teilnehmer im Schnitt hätten die Breitensport-Angebote, erzählt Risser. Pilates, Tri Yoga, Tabata, Seniorensport-, Männergruppe, Kindertanzen, Volleyball, Fitnessgymnastik. Vielleicht bald auch Hip-Hop.
„Was machen wir?“ Sandra Schupp bietet zwei Remixes. „Insomnia“ wird gewünscht. Rechter Ellbogen an linkes Knie, linker Ellbogen an rechtes Knie. Arme schwingen wie beim Boxen. Drehen auf dem Trampolin. Schritt vor, Schritt zurück. Tief ein- und ausatmen: „Gleich geht der Puls noch mal hoch.“ Der hüpfende Hampelmann. Letzte Runde. Geschrei. „Gleich geschafft.“
Jetzt noch drei Minuten Kraftübungen. Badetücher werden auf die Trampoline gelegt. Oberkörper aufs Trampolin, Füße am Boden. Liegestützvariationen. Dehnübungen zum Schluss. Auf den Rücken legen, Beine anziehen, Beine über Kreuz, nach oben. Aufstehen, Hände an den Griff, Oberkörper in die Waage, dann Arme schwingen. Fuß greifen, hinterrücks zum Po ziehen, Oberkörper nach vorne. Herunterkommen. Atmen.
Gut eine Stunde hat Schupp ihre Gruppe auf Trab gehalten. Geht das mit dem Gruppengefühl noch weiter? „Weihnachtsfeier machen wir auch“, sagt Karin. Tenor in der Gruppe: Männer trauen sich das nicht, viele haben dieses Taktgefühl nicht.